Wenn Kinder einen schwierigen Weg gehen, wirkt sich dies häufig auf das gesamte Familiensystem aus. Eltern und Geschwister wirken auf das Kind und das Kind wiederum wirkt auf den Rest der Familie. So entsteht ein komplexes System in dem sich Störungen auf verschiedenen Ebenen und bei den einzelnen Familienmitgliedern in unterschiedlichster Weise zeigen. Auf teils spielerische, gestalterische oder phantasievolle Art, unter Einbezug der Natur, unseren Sinnen, verschiedenen Tieren und deren Kräfte, ergründe ich mit den Kindern ihre Stellung im System und deren Auswirkung.
Echtheit, Empathie und Wertschätzung sind die großen Überschriften, die Carl Rogers über seine klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie schrieb. Er ging davon aus, dass jeder Klient der beste Experte für sich selbst ist. Durch eine gute therapeutische Beziehung darf der Klient sich so entwickeln, dass er seine Fragestellungen eigenständig lösen kann. Der Klient soll seine Explorationsfreude vertiefen, seine emotionalen Erfahrungen klären und diese Erkenntnisse in sein Selbstbild einbauen.
„Werde, der Du bist!“ (Pindar – griechischer Dichter)
Milton Erickson lehrte seinen Schülern die Kraft des Unterbewusstseins. Der Klient wird angeleitet mit Imaginationen (Vorstellungen, inneren Bildern) an seine eigenen Ressourcen zu kommen. Wenn wir in der Vorstellung etwas immer und immer wieder tun, kann es uns auch real gelingen. Negative Lebenserfahrungen oder Glaubenssätze, die nicht hilfreich für uns sind, können so abgeschlossen oder positiv umgedeutet werden. Bei dieser Technik steht der menschliche Wille immer über der Trancefähigkeit. Auch hier geht es darum, den für den Klienten passenden Weg zu gehen (und nicht den Weg, den vielleicht ein Therapeut für angemessen hält).
Unsere Bedürfnisse sind die Motivation für unsere Handlungen. Jeder Mensch möchte seine Bedürfnisse befriedigt bekommen. Die beiden Bedürfnisse zwischen denen unser Leben hin- und herpendelt sind Autonomie und Zugehörigkeit.
Marshall B. Rosenberg entwickelte aus verschiedenen Ansätzen die Gewaltfreie Kommunikation. Darin geht es um die Sprache unseres Herzens. Die Annahme, dass jeder Mensch FÜR sich und nicht GEGEN andere handelt, brachte ihn zu seiner Technik über Gefühle und Gedanken an das dahinterstehende Bedürfnis zu gelangen und daraus resultierend einen Wunsch angemessen zu formulieren.
Seit vielen Jahren darf ich schon über die Malteser Menschen begleiten. Sei es als Sterbe- oder Trauerbegleitung, zuletzt in einer pferdegestützten Trauergruppe für Kinder und Jugendliche. Eine Gruppe kann oft ein schweres Schicksal besser tragen als ein Einzelner. Auch hier versuche ich beides in der Gruppe erlebbar zu machen. Wir lachen und wir weinen miteinander, beides hat Platz und beides darf sein. Die Kinder dürfen erleben, dass wenn manchmal die Worte fehlen, wir uns durch unsere Verbundenheit gemeinsam tragen.
Die Erfahrungen, dass Tiere ein guter Zugang zu Kindern sind und die Natur ein guter Ausgleich in unserem Leben ist, sind in der Trauerarbeit von großem Nutzen. Dies ist auch in Einzelbegleitungen möglich.